Samstag, 21. Mai 2022

Ponita & Wolfiana: Kapitel 5 - Gegen den Willen Ponitas und Feldmausinas

 

 Kapitel 5

Gegen den Willen Ponitas und Feldmausinas

Am nächsten Morgen gähnte Wolfiana, setzte sich hin und weckte ihre unfreiwilligen Begleiterinnen. Sie wusste zwar, dass der blaue Kater, den sie hinter der Grenze getroffen hatten, ungeduldig war, doch sie hatte einen besseren und einfacheren, allerdings nicht gut durchdachten Plan.
Sie sagte: "Werdet wie Wölfe! Wolfisiert euch! Werdet wie ich! Wie Bären, wie Katzen! Überfallt andere Leute! Überfallt Artgenossen! Oder ich überfalle euch - vor allem Feldmausina, und zwar mit dem Spieß! Gehorcht! Ponita soll es auch tun! Sonst werde ich richtig hart! Ich betone es! Das ist mein guter Rat an euch."
Feldmausina presste die Zähne zusammen und tickte Ponita an.
Ponita seufzte. Ihr war beides gar nicht lieb.
"Was fürchtet ihr?", fragte Wolfiana und lachte hämisch.
"Deine Drohung", antwortete Ponita ehrlich.
"Ah, hm, ja gut...", erwiderte Wolfiana im Flüsterton. Sie schien höchst interessiert. Ihre Idee war also gegen den Willen Ponitas und Feldmausinas!

Sie machten sich auf zum Schlafplatz. Es war eine Wiese.
"Ich lasse mich nicht wolfisieren. Feldmausina auch nicht. Ich weiß nämlich, dass das mit dem Spieß-Überfall nur eine hohle Drohung ist und dass du gar nicht mit dem Spieß umgehen kannst, Wolfiana", sprach plötzlich das Pony Ponita tapfer.
Wolfiana warf ihr einen wütenden Blick zu. "Du wirst es bereuen, dich so schlimm zu benehmen, Ponita! Meine Wut und meine Rachsucht steigen in mir hoch! Das musst du wissen, elendes Wesen!", blaffte die Wölfin Ponita an. Ihr scharfer Adlerblick verfinsterte sich und ihre Augen wurden schmal wie die ihrer Komplizin Tigrina.
"Selber schuld", entgegnete Ponita etwas zornig.
"Ponnita, lass das! Das ist dein Tod!" Feldmausina schüttelte Ponita an den Schultern.
"Ja!", brüllte Wolfiana und lachte böse.

Ein letztes Mal ließ Ponita Kopf und Schultern hängen. Jetzt wusste sie, dass sie endgültig den Mund halten musste. Hilflos senkte sie ihren Blick in Richtung Feldmausina.

Feldmausina legte wieder den Arm um ihre Schulter.
"Was? jetzt seid ihr beiden auch noch Freunde? Ich werde euch verlassen, irgendwann! Ich werde aufgeben. ich brauch' euch nicht mehr! Katzimir ist mir egal! Der Blaútowitsch kann euch meinetwegen selber fangen! Mein Ziel wird sein, nichts mehr mit euch zu tun zu haben. Ihr seid mir jetzt schon zu doof. Ich hab die Nase gestrichen voll, mir reicht's!", brach es aus Wolfiana hervor und sie setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. "Ich kann euch nicht verstehen, während ihr euch die ganze Zeit super versteht und jetzt auch noch Freunde werdet und und und und und und! Ich bin nicht dafür gemacht, euch zu belehren! Kein Wolf weiß, wie das geht! Ihr seid so starrköpfig, so unglaublich starrköpfig! Ich weiß jetzt selber nicht mehr, wie's jetzt mit euch weitergeht... Ach, keine Ahnung! Gar nicht, Null, nix!"

Niemand in der Nähe war auf ihrer Seite. Ponita vernahm aus Wolfianas Richtung ein Geräusch, das wie leises Schniefen klang.

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