Kapitel 2
Die Entführung
Wolfiana streckte sich und gähnte laut. Sie zog sich ihr dunkelblaues T-Shirt und den roten Rock an und band sich schnell ihr Band um den Kopf. Sie sauste auf dem Treppengelände nach unten und landete vor ihren Stiefeln, die sie sich sofort anzog. Nachdem sie sich leise in Ponitas Garten geschlichen hatte und Ponita, die auf einem Gartenstuhl saß und einen Vogel beobachtete, ausfindig gemacht hatte, raste sie auf Ponita zu.
"Komm mit!", rief die Wölfin.
Ponita drehte sich zu ihr um. "Was willst du?", fragte sie.
Ihr Vater Ponysław hörte die Stimmen und Geräusche, aber gerade als er hinschauen konnte, was passiert war, gelang es Wolfiana, Ponita mitzuzerren und aus dem Garten herauszuverschleppen. "Schneller!", forderte sie laut.
Ponita gehorchte widerwillig. Was würde mit ihr geschehen, wenn sie sich weigern würde?
Sie drehte den Kopf zu Wolfiana und sah, wie diese ihr Raubtiergebiss im Schein der aufgehenden Sonne blitzen ließ. Jetzt wusste sie, was die Konsequenz war. Wolfiana hatte die scharfen Zähne eines Wolfs aus den Wäldern Sibiriens. Ihr Magen war noch stark genug, um eine große Menge von rohem Fleisch auszuhalten. Wolfiana konnte sie ins Genick beißen und fressen.
Ängstlich folgte Ponita Porzena Nowak ihrer Entführerin. Aber wohin führte diese reise? Es war ein Gallopp ins Ungewisse, und Ponita war ihn dieser Situation gefangen! Kurz wallte in ihr ein riesiger Schwall von Unwillen auf und sie war bereit, Wolfiana einen Huftritt zu verpassen und Kehrt zu machen, aber da sah sie wieder Wolfianas beängstigendes Wolfsgebiss aufblitzen und beeilte sich lieber, hinterherzukommen.
Wolfiana Wolfiasia Wolfatiankowa Wolfimirowa Kremlin und Ponita Porzena Nowak sprangen über hohe Zäune und galloppierten immer weiter weg von Ponitas Haus. Es ging über Wälder, Wiesen, Felder und gebirgigere Gegenden. Ab und zu mussten sie auch durch bewohnte Gebiete.
Manchmal war sich Ponita nicht sicher, ob Wolfiana den Weg auch kannte, doch die folgte immer zeilsicher ihrer Nase und hatte ein klares Ziel vor Augen. Sie sagte, die Reise ende im Osten. Das verwirrte Ponita.
Nach Nächten und Tagen ausdauernder Sprints standen sie vor einem kaputten Zaun mit einem kleinen Häuschen darin, das allerdings leerstand und wohl eher so etwas wie ein Tor sein sollte. Auf dem (bereits etwas verfallenen und fast gänzlich mit Moos und Efeu bewachsenen) Dach des Hauses prangte ein blutroter Stern.
Wolfiana ging stolz durch das Häuschen hindurch und kam auf der anderen Seite wieder heraus. Zögernd folgte ihr Ponita.
Es war, als wäre sie in einer ganz anderen Welt! Nach nur drei Schritten waren sie auf der anderen Seite des Häuschen-Tores - und schon war alles verzaubert.
Alles schien so anders, alles starrte sie an. Unheimlich! Alles spionierte!
Ponita schaute zu Wolfiana und der Wind blies ihr kalt durch die Mähne.
Manchmal war sich Ponita nicht sicher, ob Wolfiana den Weg auch kannte, doch die folgte immer zeilsicher ihrer Nase und hatte ein klares Ziel vor Augen. Sie sagte, die Reise ende im Osten. Das verwirrte Ponita.
Nach Nächten und Tagen ausdauernder Sprints standen sie vor einem kaputten Zaun mit einem kleinen Häuschen darin, das allerdings leerstand und wohl eher so etwas wie ein Tor sein sollte. Auf dem (bereits etwas verfallenen und fast gänzlich mit Moos und Efeu bewachsenen) Dach des Hauses prangte ein blutroter Stern.
Wolfiana ging stolz durch das Häuschen hindurch und kam auf der anderen Seite wieder heraus. Zögernd folgte ihr Ponita.
Es war, als wäre sie in einer ganz anderen Welt! Nach nur drei Schritten waren sie auf der anderen Seite des Häuschen-Tores - und schon war alles verzaubert.
Alles schien so anders, alles starrte sie an. Unheimlich! Alles spionierte!
Ponita schaute zu Wolfiana und der Wind blies ihr kalt durch die Mähne.
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