8. Emmas Geburtstag
Emma Schwarzwälder-Kirschtortenschinken, die kleine dunkelbraune Stute mit der weißen Mähne, die Freundin von Ponita und Tochter von Herr und Frau Schwarzwälder-Kirschtortenschinken, hatte Mitte Mai Geburtstag. Sie feierte ihn zuerst am Wochenende mit ihren Eltern und ihrer Familie und dann zum zweiten Mal mit ihren Freunden mitten in der Woche. Sie wurde 7 Jahre alt und lud die ganze Klasse zur Geburtstagsfeier ein. Ein paar Tage vorher gab sie allen Kindern aus der Klasse Einladungen. Alle außer Tigia konnten kommen, denn die hatte an dem Wochentag, an dem Emma ihren achten Geburtstag nachfeierte, Klavierunterricht und ihre Eltern erlaubten ihr nicht, die Stunde ausfallen zu lassen, nur um zu der Geburtstagsparty gehen zu können.
Nach der Schule versammelten sich die Schüler auf dem Pausenhof und folgten Emma bis zu ihrer Wohnung, die bequem zu Fuß zu erreichen war.
Drinnen aßen sie erst mal Kuchen (mit ordentlich Sahne und vielen Kirschen).Ponita
und Hanusz bemerkten, dass Wolfiana ein Kuchenstück nach dem anderen
mit offenem Mund hinunterschlang und dabei laut und genussvoll
schmatzte.
Als sie satt war, wischte sie sich die Krümel nicht vom Maul und präsentierte allen voller Stolz die Sahneflecken auf ihrer Nase.
Dann
trampelte sie mit ihren stinkenden Füßen auf der gemütlichen Couch im
Wohnzimmer herum (zum Glück hatte sie wenigstens die Stiefel
ausgezogen). Schon bald hatte sie die Lust an ihrem langweiligen Spiel
verloren und rannte laut grölend die unter ihrem Gewicht knarzende
Holztreppe zu Emmas Zimmer hinauf, setzte sich ganz oben angekommen auf
das Treppengeländer und sauste unter Gekreisch und Gelächter wieder
hinunter.
Emmas Mutter hob ärgerlich die Augenbraue und musterte Emma, als wollte sie sagen: "Also echt, Emma! Wen hast du mir denn hier ins Haus geholt? Dieses Tierkind hat einfach keine Manieren! Musstest du mir wirklich die ganze Klasse - eine Horde von wilden und chaotischen Waldbewohnern - auf den Hals hetzen, und dann auch noch diese barbarische Wölfin? Ich frage mich, ob das alles wirklich deine Freunde sind - oder ob du vielleicht auf die falsche Bahn geraten bist..."
Emma fummelte an ihrem Rock herum und drehte sich im Kreis.
Als sie abgeholt wurde, war Ponita sehr müde. In der Nacht schlief sie schnell ein.
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